In der zweiten Veranstaltung von «Texte ohne Grenzen» widmen wir uns der persischen Sprache und ihren Varietäten Dari und Tadschikisch.
Persisch ist nicht gleich Persisch! Dari ist die meistgesprochene Sprache in Afghanistan, und auch das in kyrillischer Schrift geschriebene Tadschikisch ist Persisch. Unsere Gäste geben Einblick in die historisch gewachsenen kulturellen Unterschiede zwischen Iran, Afghanistan und Tadschikistan und in ihr literarisches Schaffen in der Schweiz. Die tadschikische Autorin Olima Nabieva erzählt über ihre ganz besondere Sprachbiografie, Mirzo Boboev lässt uns an seiner Übersetzungsarbeit aus dem Tadschikischen ins Deutsche teilhaben und der afghanische Autor Azizullah Ima stellt seine Kurzprosa vor. Auf der Bühne gibt es nicht nur Texte auf Persisch und Deutsch zu hören, sondern auch afghanische und tadschikische Lieder!
Mit der Reihe «Texte ohne Grenzen» wollen wir Schreibende und Übersetzende auf die Bühne bringen, die Teil der Schweizer Literaturszene sind und in unterschiedlichsten Sprachen schreiben. Mit Lesungen und Diskussionen rund um ein Kernthema werden sie und ihre Arbeit sichtbar und in zwei Sprachen hörbar. Die Texte, die sie in ihrer Muttersprache geschrieben haben, werden für das Publikum im Original und auf Deutsch zu hören sein. 2022 liegt der Fokus auf dem Persischen und seinen Varietäten.
Mit Olima Nabieva, Azizullah Ima und Mirzo Boboev
Moderation: Jennifer Khakshouri
Musik: Zarina Tadjibaeva voc, Charla Hofstetter p, Martin Schumacher cl
Deutsche Lesung: Mariananda Schempp
Inszenierung: Zarina Tadjibaeva
Azizullah Ima ist ein afghanischer Schriftsteller und Journalist. Bereits in Afghanistan hat er Gedichte und Prosa veröffentlicht. Er lebt seit einigen Jahren in der Schweiz und schreibt weiterhin auf Persisch. In seinem Werk beschäftigt er sich insbesondere mit dem schweren Schicksal der Frauen in der afghanischen Gesellschaft.
Mirzo Boboev stammt aus Tadschikistan, wo er in Germanistik promoviert hat. Er übersetzt aus dem Tadschikischen ins Deutsche und umgekehrt. Er hat erstmals die Gedichte des tadschikischen Nationaldichters Loik Sherali ins Deutsche übertragen.
Olima Nabieva ist als Teil der tadschikischsprachigen Minderheit in Usbekistan geboren. Nach einem Studium in Taschkent und Paris arbeitete sie für das Centre Culturel Français in Usbekistan. Schon seit ihrem Studium schreibt sie nicht in ihrer Muttersprache, sondern auf Usbekisch. Sie hat zahlreiche Gedichte und Übersetzungen aus dem Russischen und Persischen ins Usbekische veröffentlicht.
In der Bar servieren wir iranisches Essen.
In Zusammenarbeit mit dem Übersetzerhaus Looren.
Video Mirzo Boboev
Video Azizullah Ima